Anna Depenbusch, Erlangen, E-Werk

Es ist Zeit, diesen Blog wach zu küssen, aus dem Winterschlaf zu wecken, die Eis(blumen)zeit zu beenden...

Mit "Hallo, wie schön, dich hier zu sehn", der ersten Liedzeile aus ihrem Song "Glücklich in Berlin" eröffnete Anna Depenbusch gestern Abend im Erlanger E-Werk das 11. Konzert ihrer ersten Deutschland-Tournée. Da ich keine ordentliche Kamera zur Hand hatte (mein unter technischen Gesichtspunkten ausgedientes aber dennoch in Gebrauch befindliches weil funktionierendes Sony Ericsson liefert nur unbrauchbare Aufnahmen, solche, wo die einzelnen Pixelquadrate mit dem Lineal am Bildschirm nachmessbar sind), greife ich zu Anschauungs- und -hörungszwecken auf ein Video zurück, das zu Tour-Beginn Anfang Mai in Köln entstand.


Billy Joel's "She's always a woman to me" von Anna aus der Perspektive einer Frau im Hinblick auf den "Mann für mich" paraphrasiert und gefühlvoll interpretiert. Das ist auch gleich der absolute Ausnahme-Song, denn alle anderen Texte sowie Melodien stammen aus Annas eigener Feder. Ihre Texte sind ausnahmslos intelligent, hintersinnig, mit einer gehörigen Prise Ironie. Anna live auf der Bühne - das bedeutet Stimmgewalt und Ausdruckskraft. Sie sprüht nur so vor Witz und Charme, der Schalk schaut ihr immer wieder aus den Augen. Für mich verkörpert sie eine seltene Mischung aus Mädchenhaftigkeit (womit sie kokettiert) und Leidenschaftlichkeit. Ihre Songs sind extrem musikalisch, auf den Punkt arrangiert und von talentierten Musikern begleitet. Meine absoluten Lieblingssongs sind "Heimat", "Nimm mich zurück" und "Kommando Untergang". Aber auch "Engel" finde ich klasse und "Leinen los" aus ihrem ersten Album. Die "aller-, aller-, aller-, allerschönsten Lieder" singt eben ein "Herz, das liebt". Wie sehr muss ihres das tun!!

Nach dem Konzert waren wir noch kurz in einer meiner Lieblingskneipen, dem weißen Lamm, und da saß doch glatt der Herr Radlmeier, der Autor von "Die Joel Story" (siehe auch hier). Was für ein lustiger Zufall. Ob er auch im Konzert war und "Der Mann für mich" gehört hat? Zu Frau Depenbusch hätte ich am Ende des Konzerts gerne was gesagt - sie stand da und ich hätte es tun können - dass ich es toll fand oder so, doch das hätte ich irgendwie banal gefunden, ich bin nicht dieser Fan-Typ, ich kann das nicht… (oder ist es einfach diese ewige fränkische Schüchternheit?)

Doch als ich nach dem Kneipenbesuch zurück kam zum E-Werk, um mein Auto zu holen, da stand der Tour-Bus am Eingang und Anna stieg gerade ein, bekleidet mit bequemen Sachen für die nächtliche Reise und ich konnte es mir nicht verkneifen, doch etwas zu sagen… Vielleicht wird das ja doch noch was mit meinem Fan-Sein.

3 Kommentare:

  1. Oh ja, auch das Konzert in Hannover war ganz toll! Vorher habe ich Billy Joel nie so recht beachtet, aber ihre Interpretation hat mich überzeugt und jetzt arbeite ich mich durch "The Essential". Nur Annas Version ist sehr viel interessanter. Sie hat es wirklich drauf, durch den Abend zu führen und fantastische Musik zu machen. Sehr schön war auch "Engel", mit dem tollen Schlagzeug- / Gitarrensolo und natürlich mein Lieblingsstück "Tanz Mit Mir (Haifischpolka)". Und dann war da ja noch "Heimat"...

    Da ich ja bereits vor dem Konzert ausgiebig Zeit hatte, mit ihr zu reden, konnte ich meine Fanboy-Huldigungen unter 4 Augen ausleben (überhaupt habe ich selten so eine angenehme Interviewpartnerin erlebt!) . Sie bat mich noch um eine Zusammenfassung nach dem Konzert, die ich ihr auch gab. Ich hasse es aber, mich in die Fanschlangen einzugliedern, also habe ich brav gewartet, bis auch die letzten Frauen gegangen waren (Männer waren seltsamerweise kaum welche da. Und wenn doch, dann nur Anhängsel. Wie bei Rebekka Bakken).

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  2. Liebe Rike, am Samstag hab ich nach dir Ausschau gehalten - ob du wohl auch wieder bei Anna bist?
    Hab dich aber nicht gesehen, wie schade.
    Es war ein grandioses, sehr intimes Konzert und ich bin über und über mit Glücksgefühlen leicht wie auf einer Feder wieder zurück nach Neunkirchen geflogen. Schön wars, so schön!
    Liebe Grüße,
    Heike

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  3. Hallo Heike, das hört sich ja super an! Schade, dass ich nicht dabei sein konnte. Liebe Grüße, Rike

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