Heute bei fränkisch: Kürbissuppe

Wenn man kochen will, muss man ein paar Vorbereitungen treffen, das weiß jeder, vor allem muss man die Sachen kaufen, die man dazu braucht. Doch will man kochen und später darüber bloggen, ist das weitaus schwieriger. Man muss nicht nur Sachen kaufen sondern auch mal ordentlich aufräumen, putzen, den Ort der Tat in einen vorzeigbaren Zustand verwandeln. Akku der Kamera aufladen sowieso und Stativ bereitstellen, weil sich selbst beim Kochen zu fotografieren, das ist anders kaum möglich als mit Stativ. Am herausforderndsten stellte sich zunächst einmal der Teil mit dem Herstellen des vorzeigbaren Zustands dar…



Nun die Suppe. Bzw. erst mal die Kamera. Ein guter Standort ist gefunden, wird noch ein paar mal gewechselt werden. Jetzt aber. Suppe.







Hokkaido Teilen hat es in sich, man muss sehr auf die Finger aufpassen. Die Kerne werden aus dem Inneren gepult und beiseite gestellt (das gibt Samen für die nächste Kürbisgeneration).



Gemüse (Karotten, Lauch, Pastinake) in kleine Stücke schneiden. Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer auch.



Es ist Zeit, den schweren Eisentopf vom Schrank zu holen. Er ist nicht nur schwer sondern auch groß, rot und schön. Es passt Kürbissuppe für 10 rein. Ich besitze ihn seit 5 Jahren. In schwarz bekommt man ihn bei Manufaktum, meiner ist aus dem Géant in Gassin. Vorsicht, der Deckel…



So und nun werden die Fleischbällchen gemacht, die Suppeneinlage. Man könnte Bratwurstgehäck dafür nehmen, aber ich verwende lieber Kunis Bratwürste. Ich schneide sie längs auf und forme aus der Füllung kleine Bällchen, die im Eisentopf gebraten werden. Nach dem Braten werden sie wieder entnommen. Im Topf befindet sich jetzt noch Bratwurstfett, mit dem die Zwiebeln glasig angeschwitzt werden und Pastinake, Karotten und Lauch vorsichtig angebraten werden.



Zwischenzeitlich werden die Kartoffeln im Schnellkochtopf gegart, der Hokkaidokürbis wird in kleine Stücke geschnitten. Nachdem ich das Gemüse (Karotten, Pastinake, Lauch) aus dem Topf genommen habe, wird nun auch der Hokkaido leicht angebraten. Anschließend werden die glasig geschwitzten Zwiebeln und das vorher entnommene Gemüse zusammen mit Knoblauch und Ingwer wieder dazugegeben. Jetzt wird alles gut vermengt und darf bei geschlossenem Deckel noch etwas dünsten, bevor ich mit Weißwein ablösche. Die gegarten Kartoffeln werden gepellt, mit der Gabel zerdrückt und ebenfalls dazugegeben. Immer wieder rühre ich gut um. Nach und nach werden Milch und Gemüsebrühe angegossen. Fotografieren vergesse ich beinahe, muss ja jetzt alles wie am Schnürchen gehen. Außerdem sind die Hände ziemlich klebrig, für die letzten Bilder musste ich die Kamera umständlich mit dem Knöchel des kleinen Fingers auslösen.



Die Gewürzeparade. Welche kommen rein? Piment, Macis, Galgant, frisch geriebene Muskatnuss, Kurkuma. Kardamom und weißer Pfeffer werden gemörsert. Außerdem frisch vom Busch: 1 Lorbeerblatt und Majoran (das Lieblingsgewürz der Franken - behaupte ich jetzt einfach mal so). Was hab ich vergessen? Den Saft einer Zitrone, etwas Zucker (weil, in alles Salzige darf etwas Zucker; in alles Süße etwas Salz, gell?). Mit Salz abschmecken, Deckel zu, leise köcheln lassen. Sobald ich wieder an die Suppe denke bzw. das Gemüse weich ist, ist sie fertig. Nicht ganz: ich püriere sie noch leicht, nicht zu doll, denn es sollen noch Stückchen drin sein. Bevor ich mich selbst hineinlege, dürfen die Fleischbällchen in der Suppe baden, um noch ein bisschen durchzuziehen und Geschmack abzugeben.



Und dann: auf Teller verteilen, einen kleinen Klecks Sauerrahm (oder Crème fraiche) dazu, mit ein paar hübschen Majoranblättern garnieren und … mmmm, zum Reinlegen gut.

Zum Schluss noch eine Liste der Zutaten (reicht für 8 - 10):

1 Hokkaidokürbis
6 - 7 Kartoffeln
6 fränkische Bratwürste
1 Zwiebel
1 Stange Lauch
1 Pastinake
2 Karotten
2 Knoblauchzehen
1 Stück Ingwer
Saft einer Zitrone
1 Liter Gemüsebrühe
0,5 Liter Weißwein
1 Liter Milch
1 Lorbeerblatt
Majoran
Muskatnuss
Macis
Piment
Galgant
Kurkuma
ca. 6 Körner gemörserten Kardamom
Pfeffer, gemörsert oder aus der Mühle
Salz
Sauerrahm oder Crème fraiche
ein paar hübsche Majoranblätter zum Garnieren

Nachtrag vom 30.10.2010: Schmeckt am nächsten Tag noch mal mindestens genau so gut.

3 Kommentare:

  1. das rezept klingt aber sehr sehr lecker. leider wird es hier in sydney langsam so warm, dass ich mit supper nicht mehr so trumpfen kann, aber ich habe neulich etwas über eine kürbis-chutney gelesen..das probier ich mal aus. Deine Küche schaut toll aus...
    grüße von einer unterfränkin :)

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  2. hallo unterfränkin, sonnenwärme wäre mir lieber als warme suppe und kürbis-chutney klingt fein! grüße aus franken!

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  3. Kann mich nur anschließen! Hab auch so einen Kürbis hier rumliegen, der auf Verarbeitung wartet, aber das Schneiden ist immer so mühevoll, oder geht das bei euch leichter?
    Grüße von Heike

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