Nachhilfe 2.0


Ich hatte Nachhilfe bei meinem Opa. Nachhilfe in Latein. Mein Opa war ein echter Lateinfreak, ich konnte das nie verstehen. Er las zum Zeitvertreib und aus Spaß an der Freude Dinge wie Seneca oder so, keine Ahnung, ich weiß nicht ob Seneca anspruchsvoll genug war oder nicht, seine Lektüre war es auf jeden Fall. Ich hab das nie so recht gepeilt mit den lateinischen Autoren - die Inhalte der Lateinunterrichtslektüren sind vollkommen an mir vorbeigezogen... Immerhin kam ich 7 Jahre in den Genuss dieser Sprache. Vor dem völligen Absturz so rein leistungstechnisch gesehen hat mich mein Opa bewahrt. In regelmäßigen Abständen gab er mir Nachhilfe in Latein. Wir saßen in seinem Zimmer auf zwei wunderschönen alten Ledersesseln an einem kleinen Rauchertischchen, Opa stopfte sich nebenbei eine Pfeife, wir aßen kandierte Ingwerstäbchen (der Anfang meiner bis heute anhaltenden Vorliebe) und paukten gemeinsam lateinische Vokabeln, Konjugationen und Deklinationen. Das sind schöne Erinnerungen, trotz der Sprache... Heute gibt meine Mutter meinem Kind Nachhilfe in Latein. Das Kind hat Nachhilfe bei seiner Großmutter. Das sieht heute allerdings ganz anders aus und macht offensichtlich auch noch Spaß - siehe Bild. Nachhilfe 2.0.

2 Kommentare:

  1. wie? am computer? telekurs, sozusagen?
    hm...
    schöne erinnerungsgeschichte, wirklich.. ich habe es mir so gut ausmalen können.. die sessel, den rauchertischchen, und ingwerstäbchen..

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